Zurzeit erleben wir einen Wertewandel, der vor allem für ältere Menschen ein Problem aber auch eine große Chance ist. Respekt, Wertschätzung und Empathie sind teilweise auf der Strecke geblieben, doch Resignation und den guten alten Zeiten nachtrauern hilft da wenig. Wir sind gefragt, den neuen Zeitgeist zu akzeptiere, ja ihn als Chance zu sehen, und zu lernen, mit der schnelllebigen Zeit umzugehen.

Wenn wir dies nicht tun, lässt die Wertschätzung für uns in der Gesellschaft nach und unser Selbstwertgefühl leidet.

Als ältere Menschen stehen wir im Fokus der Öffentlichkeit, jedoch mit einem Bild, mit dem ich mich persönlich nicht identifizieren kann und will. Pharmaunternehmen und Apotheken haben uns als eine sehr ergiebige Zielgruppe entdeckt und pflegen unsere körperlichen Defizite mit immer attraktiveren Medikamenten und Hilfeleistungen. In Zeitschriften, die speziell Menschen über 60 Jahren ansprechen, finde ich alles was das Seniorenherz erfreuen soll: Treppenlifte, Gehhilfen, Schlaftabletten und viel Chemie für Herz und Gelenke. Doch interessante Abhandlungen und Tipps für die geistige Fitness, um uns zu „neuen Taten“ zu inspirieren, fehlen.

Wir werden nicht mehr als Leistungsträger gesehen, sondern wir sind Leistungsempfänger und aus Sicht der Gesellschaft leben wir auf Kosten der jungen Generation. Umso mehr müssen wir geistig fit bleiben, um der Gesellschaft Paroli bieten zu können.

Die heutige Zeit bietet neue Chancen. Nutzen Sie die Chance der Veränderung und trauern Sie nicht alten Zeiten nach! Werden Sie kreativ!

Was ist Kreativität?
Kreativität ist die Fähigkeit aus bekannten Informationen neue Kombinationen zu bilden. Dazu benötigen wir Wissen, Vorstellungsvermögen und Beurteilungsfähigkeit, d.h. Fantasie ist gefragt.

Schon Einstein hat gesagt, dass Fantasie und Vorstellungsvermögen des Menschen wichtiger sind, als sein Wissen.

Wir werden alle mit der gleichen Kreativität geboren. Sie wird uns im Laufe unseres Lebens aberzogen, und wir richten uns mehr und mehr nach den anderen.

Was behindert unsere Kreativität?

1. Negative Einstellung
Pessimistische Menschen sehen nur den negativen Aspekt eines Problems und verschwenden die kreativen Kräfte, zu überlegen, welche Nachteile sich ergeben können. Der Optimist setzt seine Kreativpotentiale frei, indem er Chancen und Möglichkeiten erkennt, ein Problem zu lösen.

2. Wahrnehmungsbarrieren
Alte Gewohnheiten bringen Gedankensperren mit sich.
Beispiel: Zwei Elefanten gehen durch den Urwald – ein großer und ein kleiner. Der Kleine ist der Sohn des Großen, der ist aber nicht sein Vater. Wie ist das möglich? Finden Sie die Lösung!

3. Kulturelle Barrieren
Diese Hemmungen enthalten gewöhnlich soziale und gesellschaftliche Faktoren, wie Einseitigkeit, neue Ideen werden mit Misstrauen oder Bedrohung begegnet, zu viel Vertrauen in die Logik. Typisches Klischeedenken ist die Folgeerscheinung.

4. Emotionale Blockaden
Viele Menschen haben die Furcht davor, einen Fehler zu begehen oder in der Öffentlichkeit dumm zu erscheinen. Singen Sie einmal auf der Straße oder beim Einkaufen Ihr Lieblingslied! Wer ständig nur an andere denkt, verliert sich selbst.

Kreative Kommunikation zwischen Alt und Jung hat in Zukunft eine hohe Bedeutung. Helfen Sie mit, das Verhältnis zwischen den Generationen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen, zu fördern!