Anas Bobot – nach sich selbst und der Kunst forschender Künstler

Anas Bobot hat schon früh mit dem Zeichnen angefangen: nach der Schule verbrachte er viel Zeit mit seiner Tante, die sich der Kalligraphie widmete, sowie seiner Oma, einer begnadeten Zeichnerin. Ihre Malerei von Blumen und Pflanzenmotiven beeindruckte ihn mit ihrer positiven Ausstrahlung und animierte Anas zum Nachzeichnen und Nachdenken. Die Sprache der Schöpfung – was wiederholt sich; was kann man daraus lernen, wenn man sie reproduziert, waren Fragen, die ihn schon als Kind beschäftigten.

Dem Kunstunterricht in der Schule konnte er dafür weniger abgewinnen, weil es mehr darum gegangen sei, Anordnungen auszuführen statt um Inspiration. An einen Kunstkurs im Museum Pfalzgalerie bei Frau Deubig erinnert er sich gerne, hier habe er die Möglichkeit gehabt, aus Draht und Pappmaché Skulpturen zu gestalten.

Mit 14 Jahren begann sein „kreativer Ausflug“ in die Musik, er lernte E-Gitarre. Musik bezeichnet er als seine größte Inspiration, nach ihrem Klang malt er.

Während seiner Studienzeit in Wien (Psychologie und Architektur) kam er durch einen malenden Freund aus Kaiserslautern in Künstlerkreise und setzte seinen Studienschwerpunkt in den künstlerisch/ handwerklichen Bereich, indem er Modellbau- und Zeichenkurse belegte. Darüber hinaus besuchte er Kurse an der Akademie der bildenden Künste und der Universität für angewandte Künste wie etwa Aktzeichnen und Drucktechnik. Er lernte Zaha Hadid, Daniel Richter und den Fotografen Matthias Herrmann kennen. Assistenzen in der Fotografie kamen hinzu.
Durch die unterschiedlichen Einflüsse war diese Phase vom Experimentieren geprägt, aber er begann auch mit dem Aufbau seines Portfolios.
Nach eigener Aussage befindet sich Anas Bobot derzeit noch immer „in der Entwicklung“ und experimentiert viel: anfangs malte er in Acryl, mehrere Jahre mit Ölpastellstiften und neuerdings hat er sich für flüssige Ölfarben und Pinsel entschieden.
Vincent van Gogh, Egon Schiele und Frida Kahlo haben seinen Stil geprägt.
Sein Hauptmotiv sind Gesichter, denn Menschen faszinieren ihn. Er malt ohne Modell, ganz selten nach Fotos. Die Augen bezeichnet er als schwierigste Herausforderung. Und er habe gelernt, keine Angst mehr vor Abstraktion zu haben.
Jedes vollendete Bild gibt ihm das Gefühl, aus Turbulenzen einen neuen Wert geschaffen zu haben, bringt ihn in Ruhe und in Frieden mit sich selbst.
Malen sei bei ihm saisonabhängig: im Frühling und Sommer sei er aktiver, da er oft draußen auf dem Balkon malt.

Trotz Aufenthalte in London, Berlin und Wien hat sich Anas Bobot ins Grübentälchen zurückgezogen. Mit dem Grübentälchen verknüpft er viele positive Erinnerungen, da er hier aufgewachsen ist, gespielt und viel mit dem Fahrrad unterwegs war. Er hat eine kleine Wohnung in der Pension seiner Eltern, sein „Refugium“ und er schätzt die besondere Atmosphäre der Pension, die „kunterbunten“ Leute, denen er dort begegnet. Viele seine Bilder verzieren die Wände der Pensionszimmer.
Wer sich für die Kunst von Anas Bobot interessiert:
• Bilder gibt es auf Instagram, Facebook sowie ein Interview bei big FM
• Zu erreichen ist er über das Stadtteilbüro Grübentälchen, das im Februar begonnen hat, monatsweise ein Bild von ihm auszustellen.