„Ich habe viel gelernt…Handwerkliches… Dekoideen…kreative Fertigkeiten…sich mehr zutrauen…selbständiges Arbeiten…den Umgang mit anderen…Probleme innerhalb der Gruppe lösen“…. Gut fand ich „die tolle, super Gruppe…Teamwork…Arbeit an sich…positive Energie…es gab immer was zu lachen“… so lautete das Feedback der Teilnehmerinnen von NIKE.
NIKE, ein Projekt der Neuen Arbeit Westpfalz (NAW), einer Einrichtung des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz GmbH, bot insgesamt 17 langzeitarbeitslosen Frauen aus dem Landkreis Kaiserslautern vom 25.09.17 bis 24.03.18 die (Arbeits-)Gelegenheit, hauswirtschaftliche und handwerkliche Arbeiten mit Pflanzen, Holz und mehr für Alltag und Freizeit zu verrichten. Finanziell gefördert wurde die Maßnahme vom Jobcenter Kreis Kaiserslautern.
Arbeitsgelegenheiten dienen als mittelfristige Brücke in den allgemeinen Arbeitsmarkt und werden mit einer Mehraufwandsentschädigung vergütet.

In unserer Kreativ-Werkstatt entstanden zunächst Objekte rund um Weihnachten: Adventsgestecke, Adventskalender, Sterne, Weihnachtsmänner, Engel und Tannenbäume in allen Varianten. Besondere Werkstücke waren Schnittbögen aus zwei oder drei Teilen und Werkstücke mit einer „Geschichte“ innen, wobei aus einem Stück Holz ein Rahmen geschnitten und innen Bäume, Sterne oder Schneemänner ausgesägt wurden.

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Zum Valentinstag wurden Liebeserklärungen in vielen Formen gefertigt: Herzen, Bilder und Schriftbänder, danach Österliches wie Hasen. Dazwischen gab es einige Arbeiten, die sich die Teilnehmerinnen selbst ausgedacht hatten, z. B. einen Sattelbock, einen Wohnzimmertisch, ein Gestell zum Aufbewahren von Gemüse und Kartoffeln aus alten Balken und Brettern, ein Weinregal, Bilder mit Strukturen aus Gips und Farben, restaurierte Möbel, Willkommensständer und ein Schuhregal aus alten Paletten. Eine Teilnehmerin restaurierte für Neffen und Nichte Kinderstühle und „mußte“ an ihrem freien Tag aus dem Landkreis zur Abholung anreisen, weil die Kinder es nicht erwarten konnten, die Stühle zu nutzen.

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Des Weiteren wurden die Zimmerpflanzen der Einrichtung betreut. Dabei waren neben der Aufgabe, die Pflanzen individuell zu pflegen, auch der Umgang mit den betroffenen Büromitarbeitern/innen (dem eventuellen Kunden) geübt worden.
Ziel der Maßnahme war es, durch die angeleitete Tätigkeit die für eine Eingliederung in Arbeit erforderliche Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten oder wiederzuerlangen. Ziele werden durch die Zuweisung durch das Jobcenter vorgegeben, u. a. Verbesserung der Eingliederungschancen, berufliche Orientierung, Durchhaltevermögen und Motivation überprüfen bzw. stärken, Arbeitsbereitschaft und Arbeitsfähigkeit feststellen, psychische Stabilisierung unterstützen, Leistungseinschränkungen feststellen.

Bei allen Arbeiten ging es um Aktivierung und Motivation, die Förderung von Schlüsselkompetenzen, um die Teilnehmerinnen zu stärken, sich ihre eigenen Ressourcen und Kompetenzen bewusst zu machen und sie in die Lage zu versetzen, sich den Herausforderungen des Alltags zu stellen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Dazu ist Voraussetzung, eine Lern- und Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich die Teilnehmerinnen wohl fühlen, Vertrauen aufbauen und entfalten konnten.

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Alle TeilnehmerInnen, die die Maßnahme ordnungsgemäß durchlaufen haben, waren froh über die Tagesstruktur, den sozialen Kontakt und die kreative Beschäftigung, die ihnen NIKE bot.
Neben (psychischer) Stabilisierung – u. a. als Grund, morgens aufzustehen, sich „schön“ zu machen -, war ein weiterer wichtiger Punkt, zu erkennen, was man zu leisten vermag, etwa in den Bereichen Durchhaltevermögen, kreative Fähigkeiten, handwerklichem Geschick, Einfühlungsvermögen und gegenseitiger Unterstützung.
Eine Teilnehmerin berichtete von der Aussage ihrer Tochter, die Mama lache endlich wieder.
Man ist respektvoll miteinander umgegangen und hat sich gegenseitig bei der Arbeit und auch im persönlichen Bereich, etwa wenn es jemandem nicht so gut ging, unterstützt und aufgefangen. Eine Teilnehmerin hat ihre Kollegin regelmäßig morgens geweckt, damit sie es rechtzeitig zur Maßnahme schafft. Für eine TeilnehmerIn mit kleinen Kindern, die sich keinen Weihnachtsbaum leisten konnte, wurde ein Weihnachtsbaum organisiert. Eine andere TeilnehmerIn hat alle mit selbstgehäkelten Topflappen erfreut. Freundschaften entstanden über die Maßnahme hinaus. Eine WhatsApp-Gruppe wurde gegründet zum Austausch und auch um weiterhin in Kontakt zu bleiben.

Seit 16.04.18 gibt es eine Folgemaßnahme von NIKE; in den Sommermonaten liegt der Schwerpunkt auf gärtnerischen Tätigkeiten, hier ist Mithilfe beim Erhalt und der Pflege des Bürgergartens vor der Christuskirche geplant.

Ökumenisches Gemeinschaftswerk Westpfalz fördert das Stadtteilbüro Grübentälchen in Kaiserslautern