Wie lauten derzeit die gängigsten Reiseziele? Balkonien, Terrassien, Gardenien, Staycation, Dahamas…
Das kann ein Grund zum Ärgern sein oder um depressiv zu werden, aber ändern lässt es sich nicht. Warum also nicht das Beste aus Bewegungs- und Reisefreiheits-Einschränkung machen – sich perfekt zu Hause erholen und sich mit Lavendel und Rosé „wegträumen?“
Führen wir uns mal die positiven Aspekte des Daheimbleibens vor Augen:

Die Anreise: kurz, ohne Stau, keine Passkontrolle, kein Security Check, keine Verspätung; darüber hinaus wird kein Geld für Benzin/Tickets ausgegeben und sie ist CO2-schadstofffrei!
Die Unterkunft: die zeitintensive Auswahl Luxusherberge, Pension, Kreuzfahrtschiff, Hostel, Zelt fällt weg, dafür kann man stressfrei
genießen das eigene Bett, die Hängematte oder eine Matratze unterm Sternenhimmel.

Die Urlaubsumgebung: nicht überlaufen, kein stundenlanges Anstehen vor Attraktionen, keine Sprachbarrieren, keine arroganten Kellner, keine Abzocke, kein Dresscode – vielmehr an- und aus- und schön-anziehen, was man und für wen man will. Aber Achtung: gelegentliches Duschen wäre im Sinne weiterer BalkongenossInnen zu empfehlen!
Kein Stundenplan, der einzuhalten ist, etwa wann man sein Frühstück einzunehmen und die Besichtigungstour vorzunehmen hat, kein Weckerstellen zur Handtuchplatzierung auf der Liege. Auf den „Dahamas“ ist Sonne für alle da – auch mit der Chance auf Sonnenbrand!
Mit den entsprechenden Pflanzen, wie etwa Lavendel, kann man sich in die Provence träumen, Bougainvilleas lassen uns an Spanien denken, Bananenpalmen an Bali, Bambus an Asien und wie wäre es mit Tulpen für Hollandliebhaber?

Für italienische Momente gönnen wir uns einen Campari oder Prosecco, Mojito und Pina Colada lassen uns die Südsee erträumen, Provence-Feeling verschaffen uns Rosé oder ein Cotes de Provence…
Nun gilt es nur noch sich zurückzulehnen, zu lesen oder zu dösen, den Vögeln und vorbeisurrenden Bienen zu lauschen und den Blick auf einen blauen Himmel zu genießen…

Und: „Sollte doch Wehmut aufflackern: Klappen Sie Ihren Laptop auf und planen Sie Ihre nächste Reise. So schön Balkonien auch ist, die Welt da draußen ist schöner. Die ersten Veranstalter nehmen bereits Buchungen für 2021 entgegen.“
Ute Rottler
(Quelle: Sönke Krüger, WamS/Nr. 15/12. April 2020/S. 62)