Noch ist es eine Vision, aber in ein paar Jahren könnte es Realität werden: Das Grübentälchen könnte zwischen der Friedenstraße und der Mannheimer Straße wieder einen Bahnhaltepunkt bekommen.
[media-credit name=”Holger Munderloh” align=”alignnone” width=”300″][/media-credit]
Der Osten Kaiserslauterns wäre direkt an den Rheinland-Pfalz-Takt angeschlossen. Das wäre für mehr als zehntausend Menschen im Umkreis der Nordbahnstrecke eine tolle Verbesserung. Der Hauptbahnhof wäre dann in nur wenigen Minuten mit dem Zug bequem und barrierefrei erreichbar. Von dort ginge es schnell weiter in Richtung Mannheim, Ludwigshafen, Saarbrücken oder Pirmasens, ebenso nach Kusel und nach Lauterecken. Wer vom Grübentälchen zum Beispiel die Loreley im Mittelrheintal besuchen will, könnte am Bahnhaltepunkt „Friedenstraße“ einsteigen und direkt bis Bingen fahren. Umsteigemöglichkeiten vom neuen Bahnhaltepunkt zu den Bussen der SWK wären an der Bushaltestellte „Alter Friedhof“ der 104 oder an der „Altenwoogstraße“ der Buslinie 101. Seit mehr als 30 Jahren, als der alte Nordbahnhof geschlossen wurde, fahren die Regionalzüge ohne zu halten durch den Stadtteil. Die Einwohner/innen aus dem Grübentälchen benutzen seitdem meistens das Auto, um zum Hauptbahnhof zu kommen. Oder sie fahren mit der Buslinie 104, müssen aber am Rathaus umsteigen. Das dauert jedoch gut 25 Minuten und ist daher umständlich und wenig attraktiv.
Der Stadtrat Kaiserslautern hat auf Initiative der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Februar 2018 ein neues „Mobilitätskonzept“ beschlossen. Aus diesem Konzept geht hervor, wie sich der Verkehr in Kaiserslautern in den nächsten Jahren entwickeln soll. Erstmalig werden alle Verkehrsteilnehmer/innen gleichbehandelt, also Autofahrer/innen, Benutzer/innen von Bussen und Bahnen, Radfahrer/innen und Fußgänger/innen. Es ist das beschlossene Ziel, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie Rad- und Fußwege auszubauen. In diesem Konzept wurde eine Vielzahl von Maßnahmen vorgeschlagen, so auch der Bau eines neuen Bahnhaltepunktes im Grübentälchen.
Um Bewegung in die Sache zu bringen, hat der Stadtrat auf Antrag der Grünen beschlossen, Gelder in Höhe von 50.000 Euro bereitzustellen, um eine Machbarkeitsstudie für diesen Bahnhaltepunkt in Auftrag zu geben. Aus einer Idee soll ein konkreter Plan werden: Wo und wie soll dieser Haltepunkt genau gebaut werden, wie soll er aussehen und was wird das alles in etwa kosten? Diese Fragen sollen von Fachleuten geprüft und beantwortet werden. Insofern ist diese Machbarkeitsstudie der erste Schritt von vielen weiteren, bis schließlich die Züge im
Stundentakt wieder im Grübentälchen halten können. Wenn alle Informationen auf dem Tisch liegen, müsste als nächster Schritt der Stadtrat dann politisch entscheiden, ob ein der Bahnhaltepunkt gebaut werden soll. Im Anschluss stünden dann wirtschaftliche Überprüfungen an. Dies ist bei positiver Bewertung die Voraussetzung dafür, dass das Land Rheinland-Pfalz den Großteil der Baukosten übernimmt.
Es gibt also noch viel zu tun. Die Bewohner/innen des Grübentälchens können sich aber auch engagieren: Je mehr Menschen sich für den Bahnhaltepunkt einsetzen, umso größer werden auch die Chancen der Realisierung sein. Mischen Sie sich in die Diskussionen ein!