Geschichten aus dem Viertel
Ballettschule Mejder – ein Juwel in der Nordbahnstraße

Ganz versteckt in der Nordbahnstraße, im hinteren Teil eines Gebäudes, findet sich ein besonderes Juwel: die Ballettschule Mejder.
Geführt wird sie von Lidija Mejder, einer ausgebildeten Ballettmeisterin und Ballettpädagogin, die sich die Erziehung und Bildung junger Menschen zu ihrem Lebens- und Herzensziel gemacht hat.
Schon im Alter von 5 Jahren geht es für die Mädchen (und Jungen) los, aber auch Jugendliche und junge Erwachsene bleiben, einmal angefangen dabei, bis sie zu Studium oder Beruf aufbrechen.

Für Frau Mejder geht es um mehr als Tanzen: es geht um (Körper)-Haltung, das „Öffnen“ der Kinder, um sie in die Welt der klassischen Musik einzuführen, ihnen die Schüchternheit zu nehmen, ihr Selbstbewusstsein zu steigern, Freunde zu finden, Verantwortung für sich und die Gruppe zu übernehmen, denn Tanzen sieht sie als Bild, als Gesamtkunstwerk aller Beteiligten – , daher auch um das Lehren von Disziplin und Ordnung. Diese innere Haltung/Einstellung überträgt sich auch auf das Leben außerhalb der Schule: ihre Schüler sind gut in der Schule und besuchen fast alle später die Universität.
Ballett, Klassischer Tanz, Modern Dance, Jazz Dance, Internationaler Volkstanz finden sich in ihrem Angebot. Wert legt sie aber auch auf das Vermitteln der deutschen Kultur: zu ihrem Repertoire gehören immer auch deutsche Profi-Tänze aus verschiedenen Regionen. Die Kinder und Jugendlichen wie die zuschauenden Erwachsenen lieben diese Tänze, weil sie lustig sind und Freude vermitteln, wie etwa eine Polka oder ein Walzer. Und die Ballettschüler werden mit der deutschen Kultur und ihrer Musik vertraut, die mehr und mehr in Vergessenheit gerät.

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Frau Mejder besitzt hunderte von Tanzkleidern, alle in liebevoller Kleinarbeit selbst genäht. Ebenso viele Trophäen, Preise, die ihre Schüler gewonnen haben.
Mehrmals im Jahr finden öffentliche Auftritte statt, z. B. beim Stadtfest in Landstuhl, der Interkulturellen Woche und der Langen Nacht der Kultur in Kaiserslautern sowie verschiedenen landsmannschaftlichen Veranstaltungen – und zwar alle kostenlos.
Neben der Ballettschule im Grübentälchen, die sie schon im 5. Jahr hier führt (zuvor in der Pariser Straße), ist sie seit 2001 im Jugendhaus Spots in Landstuhl/Atzel als Ballettpädagogin mit 3 Gruppen verschiedenen Alters tätig.
Im Grübentälchen bietet sie Ballettunterricht für 4 Gruppen an:
• für 5 – 7-Jährige donnerstags von 15:00 – 16:00 Uhr zum Preis von 26 €/Monat
• für 7 – 10-Jährige freitags von 16:00 – 17:30 Uhr für 30 €/Monat
• für Kinder/Jugendliche ab 10 Jahren dienstags und donnerstags jeweils 16:00 – 17:30 Uhr für 39 €/Monat
• für Jugendliche/Erwachsene dienstags und freitags jeweils 18:00 – 19:30 Uhr für 42 €/Monat

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Darauf angesprochen, was sich im Laufe der Zeit, also vom Beginn ihres ersten Ballettunterrichts bis jetzt geändert habe, nennt Frau Mejder einmal den Einfluss der digitalen Medien: die Kinder/Jugendlichen seien weniger aktiv, haben eine schlechte Körperhaltung, verlassen sich mehr auf Informationen aus dem Internet, was dazu führt, dass sie aufhörten, selbständig zu denken. Ihr Gedächtnis sei schlechter geworden: heute bräuchten die Kinder 5 x länger zum Lernen als früher. Die Eltern haben weniger Zeit für die Kinder, zeigten sich dabei sehr besorgt um deren Wohlergehen.
Frau Mejder ist „super zufrieden“ mit der Lage ihrer Ballettschule im Grübentälchen. Es sei ruhig, wenig Verkehr, so dass die Sicherheit ihrer Schützlinge besser gewährleistet sei und es gebe kostenlose Parkplätze. Darüber hinaus wohnt sie ganz in der Nähe ihrer Schule. Die Räumlichkeiten eigneten sich sehr gut für ihre Arbeit und sie lobt das gute Miteinander und die Unterstützung durch die Familie Hundt, der Eigentümerin der Immobilie.
Was ihr im Grübentälchen nicht so gefällt ist, die schleppende Renovierung der Häuser im Kalkofen.

Auf ihr „schönstes Erlebnis“ angesprochen möchte sie keines hervorheben, berichtet vielmehr, dass sie sich noch immer jeden Tag auf ihren Unterricht freue, auf die vielen Erlebnisse, Geschichten ihrer Schüler, die sie fest in ihr Herz aufnehme, die Freude, wenn die Schüler anfingen zu „verstehen“, sowie die vielen Preise, ersten Plätze bei Turnieren. Aber sie macht auch deutlich, wie schwer ihr jedes Mal das Abschiednehmen fällt, wenn ihre Schüler, die sie jahrelang begleitet hat, sie verlassen.
Ans Aufhören denkt sie noch lange nicht: die Nachfrage nach Ballettstunden reiße nicht ab, sie werde noch gebraucht. Und gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit sei ihre Arbeit für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ganz besonders wichtig.